Bau eines Güterschuppens in H0e (1:87)

Dieser Güterschuppen soll es werden. Das ist das einzige Foto, welches ich bisher von diesem Güterschuppen auftreiben konnte.

Agonitz Gütermagazin Originalbild

Dieses #Gütermagazin befand sich einst im Bahnhof #Agonitz der #Steyrtalbahn, der zwischen Molln und Klaus eine Zwischenstation, und in der 2. Ausbaustufe für einige Jahre sogar Endstations gewesen ist. Der Bahnhof Agonitz war usrpünglich 3-gleisig. Ein Ladegleis und zwei Gleise für Zugkreuzungen bzw. zum Umsetzen der Lok, als Agonitz noch Endbahnhof war. Der Bahnhof ist seit ungefähr 1943 aufgelassen. Seit wann das Gütermagazin nicht mehr besteht, kann ich leider nicht sagen.

Leider konnte ich auch keinen Originalplan vom Gütermagazin in Agonitz auftreiben. Aber glücklicherweise waren die Güterschuppen alle ungefähr gleich, da es Standardbauwerke waren. Das Gütermagazin in #Unterhaus dürfte den selben Bauplan gehabt haben. Hier konnte ich einen Plan auftreiben, der jedoch das Dach nicht plan an den Stirnseiten abgeschlossen hatte, sondern wo das Dach ein Stück übersteht. Und ich konnte Fotos auftreiben, wo man beide Bauarten in Unterhaus sehen kann, sodass ich davon ausgehe, dass das Gütermagazin in Agonitz dem Bauplan entsprach.

Das Gütermagazin in #Unterhimmel-#Christkindl steht übrigens heute noch im Garten eines Wohnhauses und ist ebenfalls ohne überstehendem Dach ausgeführt.

Materialien

Profilbretter

Ich habe mir von Northeastern Scalelumber Profilbretter “Brett mit Leisten 4,7mm” besorgt (hab nur einen Händler in der Schweiz, und einen in Deutschland gefunden), und auch jene mit 3,2mm und auch die Bretter mit V-Rille in zwei verschiedenen Abständen für den Boden, die Innenbeplankung und die Tore.

Dachplatten

Dem Bild nach schließe ich, dass es sich um ein Dach “Wiener Tasche” gehandelt hat. Leider ist die Bildqualität endenwollend. Aber es sind fix keine Falz-Ziegel oder Bieberschwanz-Ziegel. Ich bin bei Artbeeren in Wien fündig geworden. Artbeeren hat ein “Wiener Vorstadthaus” mit Wiener Tasche als Dachziegel im Angebot. Auf Anfrage hat er mir dann eine Dachplatte ohne Ausnehmungen aber mit Blech, Dachrinne und Firstziegel angefertigt. Das kam vor einigen Tagen. Gelasert aus Holz und wunderschön. Aber noch nicht verarbeitet.

Beizen

Ich habe mich schlau gemacht, wie man Holz altern kann. Wenn ich schon Echtholz für den Schuppen einsetze, dann will ich dessen Struktur nicht durch irgendwelche Farben zerstören… und ich wurde in einem Forum fündig. Schönes grau verwittertes Holz kann man produzieren, wenn man Stahlwolle (Wie man sie zum Putzen und Polieren im Drogerie- oder Baumarkt bekommt) ein paar Tage in Essig einlegt. Also hab ich das getan. Ein paar Versuche lieferten ein blass graues holz… noch nicht sehr befriedigend, aber naja… Aufgrund von Zeitmangel blieb die Brühe dann ungefähr 2 Wochen so am Fensterbrett stehen, und ich machte mich dann ans Werk. Ein paar weitere Versuchsstücke eingepinselt zeigten anfangs überhaupt keine Reaktion… Erst nach einer halben oder 3/4 Stunde kam das Ergebnis zum Vorschein…

Hier der unbehandelte Güterschuppen in originaler Holzfarbe: Modell Güterschuppen, unbehandelt

Und nach einer Nacht Einwirkzeit zeigte sich dann dieses Ergebnis. Ich war wirklich baff…

Wie ein frisch mit Holzschutz-Lasur eingelassener Güterschuppen. Wunderschön… und für meine Anforderung aber zu “neu” und gleichmäßig. Wie krieg ich da jetzt “Struktur” und Verwitterung drauf?

Ich arbeitete mit mehrfachem Auftrag der Beize. Auch fleckig.

Glücklicherweise wurde ich in #Spitz an der Donau mit einem originalen Güterschuppen aus der damaligen Zeit fündig, um die Farbe und auch deren Verläufe ein wenig zu studieren.

Ich habe erneut eine Lage Beize aufgetragen und vom unteren Rand in die noch feuchte Beize Terpentinersatz mit einem Pinsel aufgetragen, sodass dieses schön nach oben zieht.

Zwischendurch habe ich dann mit einer weichen Messingbürste immer wieder gerade die untere Kante behandelt, wo das Holz durch Verwitterung weicher wurde und sich langsam aufzulösen beginnt. Ich bekam zwar die Farbgebung gut hin, wie Wasser hinaufzieht und die originale Farbe verwischt… aber das schöne Verwitterungsgrau gelang so noch nicht.

Aber mit jeder Runde Beizen, Terpentinersatz, Messingbürsten wurde der Schuppen schöner, älter…

Staub/Schmutz Pigmente

Auch die Tore hab ich mir selbst aus den genannten Brettchen gebaut und erste Versuche mit “Staub” und “Schlamm” Pigmenten von h0fine bzw. Vallejo an den Türen durchgeführt. Das Ergebnis zeigt in Richtung “überzeugend”

Und auch am Gebäude selbst die ersten Versuche mit diesen Pigmenten schauen gut aus

Endergebnis

Schließlich das Endergebnis eines stark verwitterten Gütermagazins

(Im Link vom Bild können mehrere Bilder des Ergebnisses durch wischen nach links/rechts oder ziehen mit der Maus angesehen werden!!)

Dach

Das Dach harrt noch seiner Färbung und des Zuschnittes. Ich werde beizeiten den Artikel um den Baubericht des Daches ergänzen.