"Gott existiert, ihr Name ist Petrunya" von Teona Strugar Mitevska

Kurzbesprechung zum Anlass des "Petrunya-Kinotages" am 6. Januar 2021

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

Petrunya (Zorica Nusheva) ist trotz oder gerade wegen einem nutzlosen Studium arbeitslos. Sie ist 32 Jahre alt und dick. Ihre Mutter nörgelt an ihr herum und die Gesellschaft wartet auf eine wie sie bestimmt nicht. Doch als sie sich mitten im Gewimmel einer Prozession am Fluß zwischen zahlreichen Männern wiederfindet, die aus Tradition ins kalte Wasser springen, um ein gesegnetes Kreuz zu fangen, das dem Fänger Glück bescheren soll, da springt auch sie und ergattert das, was rechtsmäßig doch den Männern, ja dem Patriachat zusteht. Das kann nicht sein. Und der männliche Mob setzt an sie zu zerfleischen. Teona Strugar Mitevska (I Am from Titov Veles) inszeniert eine höchst unterhaltsame Abrechnung mit den alten Strukturen. Sie verdichtet die sich hochschaukelnden Ereignisse, denen Petrunya zunehmend gefasster begegnet, auf wenige Figuren aus den Reihen der Polizei, der Kirche, dem Gericht und der Medien, und zwingt deren Vertreter dazu, eine Lösung zu finden.

Gott existiert, ihr Name ist Petrunya
Originaltitel Gospod postoi, imeto i´ e Petrunija
Drama
Mazedonien / Frankreich / Belgien / Slowenien / Kroatien 2019
Regie Teona Strugar Mitevska
Drehbuch Elma Tataragic, Teona Strugar Mitevska
Bildgestaltung Virginie Saint Martin
Montage Marie-Hélène Dozo
Musik Olivier Samouillan
Szenenbild Vuk Mitevski
Kostüm Monika Lorber
Maske Mojca Gorogranc Petrushevska
Ton Hrvoje Petek
Casting Kirijana A. Nikolovska
Verleih JIP Film
Kinostart 14. November 2019
Ursprüngliche Besprechung Cinearte (Ausgabe 461)

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