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Gedanken zum Crowdfunding von Lovecraftesque

Ein Wechselbad der Gefühle – mit Happy End. Und wie es jetzt mit der Übersetzung weitergeht.

Das Crowdfunding zu Lovecraftesque war aufwühlend und eine richtige Achterbahnfahrt für mich. Ich sammle hier einfach mal ein paar Gedanken dazu.

Zweifel

In den ersten Stunden kam schon recht schnell eine nette Summe zusammen, darauf folgte dann in den kommenden Wochen ein nervenaufreibendes Waten durch dicken Morast – anscheinend ist das aber nicht ungewöhnlich. Eine ganze Weile passierte gefühlt kaum etwas und ich begann ein wenig den Mut zu verlieren.

Ich schrieb weiter Artikel zum Thema, teilte wie ein Verrückter Zwischenstände und die tollen Beiträge anderer in den sozialen Medien. Das werde ich in Zukunft etwas entspannter angehen, um mein Nervenkostüm ein wenig zu schonen. Ob es mir gelingt? Ich weiß es noch nicht, meist sind solche Finanzierungen im Indy-Bereich ja eine Sekt-oder-Selters-Angelegenheit und entscheiden darüber, ob etwas realisiert werden kann oder in der Versenkung verschwindet.

Ich moderierte zwei Livestreams mit tollen Mitspielenden, unterstützt von Dyn und pasuht. Am letzten Stream konnte ich leider kurzfristig nicht teilnehmen, werde ihn aber die Tage nachschauen. Auch andere Leute streamten Lovecraftesque: Mischka_RPG, Orkig im Geschmack und Koali, vielen Dank dafür. Ich konnte daraus einige Rückschlüsse für das Regelbuch ziehen, die in den Text Eingang finden werden.

Wie gesagt, ich begann zu zweifeln, ob es am Ende reichen würde – und fragte mich insgeheim, was mit Lovecraftesque geschehen würde, sollte die Finanzierung in die Binsen gehen. Ungefähr eine Woche vor dem Ende der Kampagne drehte sich das Blatt dann bei mir langsam wieder. Ein Grund dafür war Dyns Überzeugung, dass es schon klappen werde, ein anderer Grund war die tolle, tolle, tolle Unterstützung der Interessierten, die verstärkt selbst Beiträge in den sozialen Medien schrieben, hauptsächlich bekam ich Twitter mit. Das hat mich über die letzten Tage getragen, ich danke euch allen.

Licht am Ende des Tunnels

Tja, und am letzten Tag seid ihr dann alle so richtig cool durchgedreht und habt anscheinend kräftig mitgebacken und massiv Zusatzprodukte gekauft sowie eure Dankeschöns nachträglich hochgefahren. Was. zur. Hölle. Mir ging es an dem Tag nicht so gut, was da aber bei Game on Table Top und auf Twitter passierte, hat mich wunderbar für eine Zeit lang ablenken können.

Wo ich dachte, wir würden vielleicht mit gaaanz viel Glück die 6.000 schaffen, wurde daraus dann eine 8.254 mit drei gerissenen Bonuszielen. Die Notizblöcke sind schon ziemlich cool – super Arbeit, Dyn! –, ich freue mich aber besonders auf die Sonderkarten. Was ich (und ihr) bisher davon gesehen habe, ist das etwas, das ich unbedingt in Händen halten möchte. Auch hier wurde ich überrascht, weil ich mir nicht so richtig vorstellen konnte, dass Leute für so ein Accessoire mit 24 Spielkarten Geld bezahlen würden. Aber das habt ihr getan und das lässt mich hoffen. Hoffen, dass Mühe und Risikobereitschaft sich auszahlen können und mensch es manchmal einfach nur tun muss.

Die Karten werden funtastisch, natürlich auch durch die tollen Illus von Tina Trillitzsch. Ich bin froh, sie damals angesprochen zu haben, als ich das Spiel noch im Alleingang herausbringen wollte – und dass sie auf Risiko ihren schönen Bearbeitungsstil eingebracht hat. Ich kannte ihren Stil ja schon von Ein ruhiges Jahr, wo ich sehr gefläscht war. Jetzt kommt dieser Stil in ähnlicher Form zurück.

Wie geht es jetzt weiter?

Die Übersetzung ist ja schon sehr weit fortgeschritten, nach den Feiertagen setze ich mich wieder dran. Wovor mir ein bisschen graut, sind die Fan-Gedichte aus dem Original, Poesie finde ich schwierig zu übersetzen. Parallel geht dann das Lektorat weiter, sodass wir da relativ schnell auf einen Nenner kommen sollten.

Wir haben auch noch jemanden, der ein Geleitwort aus Sicht eines Lovecraft-„Literaten“ schreiben wird. Das muss auch noch organisiert und wahrscheinlich nur leicht bearbeitet werden – da ich mit dem Beitragenden schon einmal zusammengearbeitet habe, weiß ich um seine Qualitäten. Ich bin gespannt und ihr hoffentlich auch.

Worüber ich mich übrigens auch freue, ist die (schon länger erteilte) Genehmigung des Festa Verlags für die Übersetzungen der Auszüge aus Lovecrafts Geschichten.

Was soll ich abschließend noch sagen?

Lovecraftesque wird auf Deutsch erscheinen und ich werde es feiern. Ich hoffe, ihr auch. Ich halte euch auf dem Laufenden.